by CarinaBino
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ab Antiheroes (1):
Die Bilderbuch-perfekte „Basic Main Character Bitch“ - sieht eigentlich süß aus, hat aber ein miserables Selbstwertgefühl; liebt den Kürbis-Latte und Cappuccino vom Starbucks sowie den Herbst; und verschießt sich hoffnungslos in Bad Boys. Das ist Benjamin Gumbs. Aber er wäre ja nicht einer meiner Charaktere, wenn ich ihn wie so eine persönlichkeitslose und interessant-wie-Mehl Bella Swan stehen lassen würde. Benjamin gewöhnt sich erstaunlich schnell an die Umgebung einer mordenden Straßengang. Statt sich eingeschüchtert unterordnen zu lassen, erlangt er sogar mehr Selbstsicherheit und kann endlich leben, wie er es schon immer wollte: Laut singend, auch mal frech werdend, und offen schwul.
Jurij Poljakow ist nicht mehr der süße kleine Lockenkopf, der er früher mal war. Er konnte endlich seinem Lebenstraum nachgehen die Straßengang anzuführen, in der sein Vater in der ersten Liga diente und sein Onkel zweiten Grades das Sagen hatte. Doch da er liebevoll und nicht traumatisiert aufwuchs wie sein Vorgänger, geht er an die ganze Sache nicht ganz professionell ran. Sein jugendlicher Leichtsinn angetrieben von Stolz und Energie sind nicht das, was die Gang voran treibt. Jurij hat das Problem, zu sehr an seine Ideale zu klammern und die zwischenmenschliche Barriere zu überwinden. Sein zwanghaftes Streben nach Erfolg ist zwar wohlwollend gemeint, doch schießt genau in die entgegengesetzte Richtung.
Stille Gewässer sind tief. Angels Gewässer schimmern an der Oberfläche mit seinen Hobbies als Bücherwurm und Künstler. Zudem unterstreicht sein blau-schwarzer Kleidungsstil die Fassade eines ruhigen Sees in der Nacht. Jedoch gibt es so viel, was der „Engel“ denkt und sagen möchte, es wegen seiner Beeinträchtigung als tauber – und dadurch stiller - Mensch aber nicht tun kann. Also ist „Angel“ das, was seine Mitmenschen zu Gesicht bekommen und „Kai Yui Som“ ist alles, was unter der Wasseroberfläche tobt und schreit. Dazu gehört ein großes Herz, das gemocht werden will, und das Dilemma durch seinen eingeschränkten Ausdruck nicht wie ein Heuchler wirken zu wollen.
„Kostenlose Umarmungen für alle!“ könnte man grundsätzlich ganz groß auf den Rücken von Hades schreiben. Obwohl er äußerst tollpatschig ist, stellt er seine Geschicklichkeit im Handwerk gerne unter Beweis. Die Tinkerbell dieser Gang hat immer ein offenes Ohr, da er weiß, wie es ist, vollkommen am Boden zerstört zu sein und alles verloren zu haben. Also wirkt das bedrohliche Aussehen eines Metalheads nur für ein cooles Bild. Es gibt eigentlich keinen, der den gebürtigen Eric Perkins nicht mag. Er ist der letzte, um einen Streit anzuzetteln, wobei er mit einem der meist gehassten und provokantesten Typen aus ihrer Gruppe eng befreundet ist. Das zeigt umso mehr, wie kompatibel und menschenorientiert er ist.
Seine Augen erinnern an die eleganten Scheinwerfer seines mitternacht-schwarzen Sportwagens. Kitkats Gesicht ist markant, der Körper windschnittig. Er ist genau so attraktiv wie talentiert und er weiß es. Daher legt er auch so viel wert darauf, stets wie sein bestes Ich auszusehen. Dabei gehen seine Schwächen und Makel schnell unter – Wie seine herzzerreißende Flucht aus Korea mit Verlusten, die keine schwache Seele aushalten kann. Dass er also noch tapfer aufsteht und seinen Selbstwert kennt, ist der Beweis für seinen mächtigen Geist (aber auch für seine nicht zu brechende Sturheit und die dezent versnobte Nase). In den sozialen Medien auch als Min Pung bekannt, verbeißt sich ehrgeizig in seine Ziele. Selbst wenn er bluten, weinen und schwitzen muss, um sie zu erreichen. Was sein Kopf nur nicht ganz versteht, ist, dass man manchmal so hart arbeiten kann wie man möchte, aber manche Meilensteine sind und bleiben Wunschgedanken.
Niemand würde erwarten, dass solch ein unschuldiges Gesicht das soziopathischste und blutrünstigste von allen ist. Aussehen so süß wie ein „Cupcake“, aber diese Seele gehört einem Dämon namens Ludvig Filip Lindström. Die meiste Zeit ist er gezähmt und kümmert sich liebevoll um seinen Kräutergarten. Wagt man es sich jedoch, seinem heimlichen Schwarm nur einen Zentimeter zu nah zu kommen – sei es um mit ihm zu flirten oder ihn zu ärgern - , zerfetzt er alles und jeden in seinem Weg. Das blöde an der Sache ist: Er ist so verschossen, dass er Angst hat mit seinem Geständnis alles zu ruinieren und seine Rache übt er so gewitzt aus, dass keiner ihm auf die Schliche kommen kann. Daher weiß keiner, von wem er eigentlich so besessen ist. Somit bleibt er unberechenbar und eine Gefahr für die Allgemeinheit. Warum hat man so jemanden dann in seinem Team? Er ist durch alle seine Lebensfaktoren eine zerstörerische Superwaffe mit manipulativem Charme.
Es ist höchst widersprüchlich, dass der friedliebende und Gewalt-verheerende Whizz sich ein Zimmer mit Cupcake teilt – und sie gut miteinander auskommen. Doch das liegt an der geteilten Vorliebe für Literatur und altmodischer Kleidung. Mit seinem Geburtsnamen sieht Ferran Mikhail nicht nur gebildet aus, sondern klingt auch so. Er durchlebte in seinen Kindheitstagen genug Feindlichkeit, besonders gegenüber seiner Hautkrankheit, und möchte sich daher nur noch wohl in seinem Körper fühlen und Gleichgesinnte treffen. Von simpel-denkenden Provokateuren hält er absolut nichts, also verlangt er von seiner Gesellschaft mindestens so schlau zu sein wie er selbst. Das sind hohe Worte und Standards für jemanden, der so ziemlich gar keine Freunde hat. Bettler können sehr wohle Wähler sein.
Im Gegensatz zu Hades schafft Diablo es, sich mit jedem zu verkrachen. Grundsätzlich ist es gut, ein Freigeist zu sein, einen Scheiß auf die Meinungen und Dramen anderer zu geben. Aber alles hat seine Grenzen. Wenn man wie Callum Scott familienlos und als Rebell aufwächst, ist nicht mehr viel Platz für Empathie über. Alles, was zählt, ist das hier und jetzt – Nicht die Vergangenheit, nicht die Zukunft. Lebe sorgenlos und behalte deine innere Balance bei. Nehme keine schroffen Beleidigungen persönlich und sei unfreundlich, um falsche Leute abzuschrecken. Alles, was einem selbst ein erfülltes und glückliches Leben liefert. Und für sein eigenes Glück ist man bekanntlicher Weise nur selbst zuständig. Deswegen ist es Diablo auch ziemlich egal, derart unbeliebt zu sein. So lange er zufrieden mit sich selbst ist, gibt es keinen Grund zu jammern.